Das Projekt
Im März 1996 kamen zwei Kinder in den Flammen ihrer brennenden Bambus-hütte in dem Fischerort Atacames an der Pazifikküste Ecuadors um. Die alleinstehende Mutter ging morgens zur Arbeit und schloss ihre 3 und 5 Jahre alten Kinder in ihrer Hütte ein, da sie keine Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder hatte. Das größere der Kinder wollte eine Kerze anzünden... Die Hütte brannte lichterloh ab, bevor die Nach-barn das Vorhängeschloss aufbrechen konnten.
Carola Knäulein lebte zu der Zeit in Atacames. Sie war von dem Ereignis so betroffen, dass sie sich entschloss für die Kinder der zahlreichen alleinerziehenden Mütter einen Kinderhort zu erbauen.
Viele Kinder haben nur ihre Mutter und keine nahen Verwandten, die sie betreuen könnten. Sie kommen aus sehr armen Verhältnissen und sind auf der Straße oder sind eingeschlossen, während die Mütter arbeiten.
Carola erbaute aus eigenen Mitteln das Gebäude, das Grundstück stellte die Gemeinde. Der Hort konnte dann im Februar 1997 als Staatsprojekt den Betrieb aufnehmen. Nach einem politischen Umsturz wurde der Hort aber nach nur einer Woche schon wieder geschlossen.
Wie wir helfen können
Nachdem Carola in den ersten 10 Jahren den gesamten Betrieb aus eigenen Mitteln und mit Hilfe von Spenden aus dem Freundeskreis finanzierte, gründete sich 2006 der Verein zur Unterstützung des Kinderhortes in Atacames / Ecuador e.V., um dem Projekt eine zuverlässigere und längerfristige materielle Basis zu geben.
Heute finanziert der Verein den Betrieb des Kinderhortes, die notwendigen Instandhaltungen und Erweiterungen zu 100%.
Die hierfür notwendigen Spenden kommen von den Beiträgen der Vereinsmitglieder, Einzelspender, Patenschaften und von Aktionen wie Kuchen-, Waffel- oder Crêpesverkäufe sowie Benefizkonzerte. Einen wichtigen Beitrag leistet seit Jahren das Hochrheingymnasium Waldshut, bei dem der Kinderhort Schulprojekt ist. Durch mehrere Aktionen über das Jahr verteilt kommen da wesentliche Beiträge zusammen. Das aktuelle Bauprojekt wurde erst durch die Unterstützung der Schüler- und Lehrerschaft möglich!
Die Liegenschaft wurde 2013 in eine Stiftung überführt, damit die Investitionen darin zweck-gebunden bleiben.
Daher entschloss sich Carola 3 Monate später den Hort als rein privates Projekt mit 15 Kindern und 3 Müttern als Betreuerinnen wieder zu eröffnen. Der Kinderhort ist seither kostenlos ganzjährig Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr für die Kinder da. Sie bekommen ein Frühstück, ein Mittagessen und am Nachmittag einen Snack. Sie finden hier einen geeigneten Rahmen zum angeleiteten Spielen und Lernen.
Inzwischen kümmern sich drei Mitarbeiterinnen und die Hortleiterin Marisol sowie immer wieder Prakti-kantinnen um die Betreuung der Kinder und um die Küche. Carola leitet den Hort aus dem Hintergrund und kümmert sich um Ämter und Organisation. Der Kinderhort erhält jährlich, nach eingehender staatlicher Kontrolle, eine Erlaubnis mit Kindern bis zum 5. Lebensjahr als Centro de Desarollo Infantil CDI (Zentrum für Frühkindliche Entwicklung) zu arbeiten. Ab dann kommen alle Kinder in eine staatliche oder private Vorschule. (Primer Año de Educación básica).